Pädagogische Lernhilfe
Etwas mehr als eine Nachhilfe
Grundsätzliches/ Voraussetzungen
Die pädagogische Lernhilfe ist für Kinder oder Jugendliche ins Leben gerufen worden, die nicht nur Probleme in einzelnen Schulfächern wie z.B. Mathematik, Deutsch oder Englisch haben. Die pädagogische Lernhilfe soll Kindern und Jugendlichen zur Seite stehen, die sich in einer aktuell schwierigen Lebenssituation befinden, die besondere Handicaps mitbringen und dadurch eine besondere Unterstützung benötigen.
Die Lernhilfe will vermeiden helfen, dass dauernde Misserfolge in der Schule zu anhaltender Demotivation oder Unsicherheit beim Schüler führen. In der Einzelbetreuung werden unter anderen Spiel -und Lernsituationen geschaffen, die nicht angstbesetzt sind und die den Kindern und Jugendlichen wieder Freude am Lernen vermitteln.
Gesetzliche Grundlagen
Die pädagogische Lernhilfe findet ihre gesetzliche Grundlage im § 27 (3) des Kinder -und Jugendhilfegesetzes.
Zielgruppe
Die Zielgruppe bei der pädagogischen Lernhilfe sind Kinder oder Jugendliche mit Schulschwierigkeiten einhergehend mit Verhaltensauffälligkeiten im Schulbereich.
Rahmenbedingungen
Die Dauer und der Umfang der pädagogischen Lernhilfe ist von dem individuellem Hilfebedarf abhängig und wird mit allen Beteiligten im Hilfeplangespräch festgelegt.
Ablauf der Hilfe
Das Jugendamt wendet sich an den Caritasverband für erste Vorinformationen und zur Anfrage sowie beispielsweise zur Auswahl der geeigneten Hilfeform. Nach Bedarf wird ein Informationsgespräch mit der Familie, dem Mitarbeiter im Jugendamt und dem Ambulanten erzieherischen Dienst vereinbart.
Inhalte und Ziele
Spielerisches Lernen
Das Konzept sieht vor, dass die pädagogische Lernhilfe in der Regel bei den Kindern und Jugendlichen zu Hause stattfindet. Die Kinder und Jugendlichen werden nicht nur bei ihren Hausaufgaben unterstützt. Spielerisch wird an der Konzentrations- und Wahrnehmungsfähigkeit gearbeitet. Aber auch Ordnungskriterien werden vermittelt, wie z.B. Arbeitsblätter einheften, Sichtung der Arbeitsmaterialien oder Aufräumen des Schreibtisches.
Teil des Konzeptes ist es, die gemeinsame Arbeit durch Spiele zu unterbrechen oder bestimmte Aufgaben spielerisch zu lösen.
Darüber hinaus ist es Teil der Arbeit, die Eltern mit einzubeziehen. Ziel ist es dabei, sich auszutauschen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Eine Voraussetzung für die pädagogische Lernhilfe ist, dass Eltern Bereitschaft zu Mitarbeit einbringen..
Die pädagogische Lernhilfe steht in einem regelmäßigen Kontakt zur Schule. Der Austausch mit den Lehrkräften soll helfen, dem Kind noch angemessener helfen zu können.
Problemlagen
Folgende Problemlagen können vorliegen:
- Eltern haben permanent Streit mit ihrem Kinde wegen der Hausaufgaben.
- Das Kind/ Jugendlicher fängt an zu resignieren.
- Die Schule verzeichnet auffälliges Verhalten bei dem Schüler.
Methoden
- Einzelbetreuung
- Freizeit -und erlebnispädagogische Angebote.
- Spielerische Konzentrations und –Wahrnehmungsübungen.
- Vermittlung von Ordnungskriterien.
- Elternarbeit
- Zusammenarbeit mit Schule
Bei den Mitarbeitern handelt es sich um ausgewählte Studenten, die bereits Erfahrungen in der Arbeit mit Kinder und Jugendlichen gesammelt haben.
Die MitarbeiterInnen werden von einer Fachkraft (Sozialpädagogin) angeleitet, und sie stehen in einem ständigen Austausch mit dieser. Es werden regelmäßige Gruppenarbeitstreffen organisiert, womit ein „Hinausschauen über den eigenen Tellerrand“ und ein Austausch unter den Mitarbeitern möglich wird.